Papst Urban II ruft am 27. November 1095, anlässlich einer Synode in der französischen Stadt Clermont den 1. Kreuzzug aus: „Deus lo vult – Gott will es.“ 400 Jahre muslimische Herrschaft
über Jerusalem sollen beendet werden. Für dieses fromme Werk wird das Blut von Muslimen und Juden großzügig vergossen.
Dieser angeblich zur Befreiung des Heiligen Landes ausgerufene Kriegszug ist der erste von insgesamt sieben Kriegszügen. Er soll soll Jerusalem und das Heilige Grab aus den Händen der türkischen Seldschuken befreien. Wesentlich war allerdings das Bestreben Urbans, die von seinem Vorgänger, Gregor VII. angestoßene Kirchenreform mit dem Kampf gegen „Simonie“ (Ämterkauf), Konkubinat/Priesterehe fortzufahren, zumal mit Clemens III weiterhin ein Gegenpapst im Amt war und die Kirche gespalten.
Urban kam damit einer Bitte des byzantinischen Kaisers Alexios I. Kommenos, trotz gescheiterter Verhandlungen über die Überwindung des Schismas zwischen Ost- und Westkirche nach. Für die Kriegsherren und ihr Fußvolk lobte Urban die Vergebung aller Sünden aus.
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Eigentlich wollte ich das erst an seinem Geburtstag veröffentlichen, aber am Tag der Veröffenlichung der "Rosenburg"-Akte" soll jetzt über die links-rechts Karriere eines besonders wirkmächtigen Juristen, Roland Freisler, und über einen Nachkriegs-Pensionsskandal berich tet werden:
Die Cellesche Zeitung veröffentlicht die Geburtsanzeige für den am 30.Oktober geborenen ersten Sohn des Ehepaares Julius und Florentine Freisler, Roland. Ein zweiter Sohn, Oswald, wird 1895 geboren. Vater Freisler ist Ingenieur und Lehrer. Roland geht zunächst in Aachen auf das Gymnasium, macht, wegen Umzugs der Familie, 1912 in Kassel Abitur – als Klassenbester. Auf seine „humanistische“ Bildung wird er auch später großen Wert legen: mit seinem guten Juristenkumpel Hans Frank (dem Schlächter von Polen) soll er ausschließlich in Latein kommuniziert haben.
Am Jahrestag des Hitler-Stalin (bzw. Molotow-Ribbentrop)-Pakts, der Lettland und Estland der sowjetischen und Litauen der deutschen Einflusssphäre zuordnete, bildeten über eine Million Menschen aus diesen Staaten eine mehr als 600km lange Menschenkette, die später unter dem Namen „Baltischer Weg“ berühmt wurde.
Der Weg führte über:
Litauen: Vilnius – Širvintos – Ukmergė – Panevėžys – Pasvalys
Lettland: Bauska – Iecava – Ķekava – Rīga – Vangaži – Sigulda – Līgatne – Drabeši – Cēsis – Lode – Valmiera – Jēči – Lizdēni – Rencēni – Oleri – Zasi – Rūjiena – Koniņi
Estland: Nuija - Karksi – Viljandi –Türi –Rapla – Tallin.
In Spa/Belgien wird die amtierende Miss Türkei 1932, Keriman Halis Ece, *16. Februar 1913, † 28. Januar 2012, jeweils in Istanbul, zur Miss Universe 1932 gekrönt. Erste Miss Türkei wurde 1929 Feriha Tevfik Dağ, später eine bekannte Filmschauspielerin.
Keriman Halis ist von ubychischer, also westkaukasischer Herkunft, diese tscherkessische Volksgruppe – Eigenbezeichnung Pech – siedelte über Jahrhunderte am Ostrand des Schwarzen Meeres in der alten Kolchis und flüchtete 1864 geschlossen, also mit 30 000 Menschen, nachdem die Russen ihre Heimat erobert und viele von ihnen ermordet hatten, in die Türkei. Viele Mitglieder ihrer Familie spielten im kulturellen und wissenschaftlichen Leben eine Rolle, ihr Onkel, Muhlis Sabahattin Ezgi, war ein bekannter Operettenpianist, ihre Tante, Neveser Kökdeş, eine bekannte Musikerin und Komponistin. Ihr Bruder, Turgan Ece, war einer der ersten Präsidenten des Fußballclubs Galatasaray Istanbul.
Nach dem Erlass des Gesetzes , das alle türkischen Bürger verpflichtete, sich einen Nachnamen zu wählen, soll Atatürk persönlich ihr – Halis war der Vatersnamen – den Nachnamen Ece, Königin, verliehen haben.
Sie arbeitet später als Model und Pianistin, heiratet zweimal, bekommt drei Kinder und stirbt 2012, knapp 3 Wochen vor ihrem neunundneunzigsten Geburtstag.
Morgen wird die ehemalige französische Rapperin Mélanie Géorgiades, Künstler- name Diam's, 36 Jahre alt.
Diam's war lange der einzige weibliche Star der französischen Rap-Szene und wurde mit ihrer Konversation zum Islam 2008 zur Projektionsfigur antiislamischer Ressenti- ments und Kampagnen.
Am 18. Juni 1940 wendet sich, als Reaktion auf die Kapitulation Frankreichs, der mittlerweile nach London geflüchtete, junge, französische Brigadegeneral Charles de Gaulle über Radio London zum zweiten Mal an seine Landsleute.
Das offizielle Frankreich hatte kapituliert, der Held von Verdun, Marschall Pétain galt nicht wenigen Franzosen aus derjenige, der Frankreich zum zweiten Mal gerettet habe.
De Gaulle, den mit Pétain schon früher gegenseitige Verachtung verbunden hatte, flüchtete am 17. Juni 1940, als Reaktion auf die Ankündigung der Bitte um Waffenstillstand durch Marschall Pétain, nach London und rief von dort über Radio seine Landsleute zum Widerstand auf, und die wehrfähigen Männer, sich ihm und den von ihm gebildeten Streitkräfte des Freien Frankreich anzuschließen.
Für seinen Ungehorsam und Widerstand wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Das nebenstehende Plakat, das „Plakat von London“, l‘ affiche ‚Á tous les Français‘ zählt mit dem darauf gedruckten Text mittlerweile zum Dokumentenerbe der Menschheit. Am 22. Juni 1940 folgte die nächste Rede. Stalin und Hitler waren da noch ziemlich beste Freunde.
Der deutsche Wehrmachtssoldat, Arbeiter in einer Möbelfabrik und Kommunist Alfred Liskow durchschwimmt abends um 21:00 Uhr den Bug um die Rote Armee davon zu unterrichten, daß der Angriff
auf die Sowjetunion unmittelbar bevorsteht. Dies berichten übereinstimmend alle Quellen über ihn.
Über sein weiteres Schicksal gibt es widersprechende Berichte, die einander ausschließen: entweder ist er, auf unmittelbaren Befehl Stalins sofort als „Desinformant“ erschossen worden;
nach einem Verzeichnis der Rosa-Luxemburg-Stiftung verfasste er das erste antifaschistische und an die deutschen Truppen gerichtete Flugblatt und fiel als Soldat der Roten Armee im Sommer 1941,
nach wieder anderen Quellen hielt er sich zunächst in Moskau auf, sei dann von Komintern-Generalsekretär Georgi Dimitroff als Faschist und Antisemit gebrandtmarkt und daraufhin erschossen
worden.
Die erste Version dieses Artikels habe ich 2012 für die Freitag-Community verfasst, anlässlich einer Bemerkung von Joerg Lau in dessen Facebook-Account, am damals nächsten Auschwitz-Gedenktag solle doch mal ein russischer (sic!) Veteran im Bundestag sprechen, schließlich habe die Rote Armee das Lager befreit. Der Artikel stand damals mit mehreren hundert Kommentaren, bis die Redaktion eingriff an der Spitze der Community-Artikel, nicht zuletzt, weil eine ehemalige Sowjetbürgerin verzweifelt gegen mich anschrieb. Mittlerweile hat sich einiges geändert, nicht nur in meiner Sicht auf die Dinge. Vieles aber habe ich bis heute nicht zurückzunehmen.
Inszenierung einer Kriegsikone: Der "russische Capra", Jewgenij Chaldej, stellt die Flaggenhissung, nachdem der Reichstag bereits am 30. April erobert worden war, am 2. Mai 1945 nach: endlich hatte die Roter Armee es geschafft, der Weg zum Reichstag, на рейхстагом, in das Herz der Finsternis war zuende, der Krieg gewonnen. In Moskau wurde ein schönes Bild mit der passenden Geschichte gebraucht. Es musste mehrfach nachgebessert werden: im Hintergrund wurden Rauchschwaden eingefügt und dem russischen Rotarmisten Michail Jegorow, der den Flaggenhisser stützte, wurde eine von zwei Armbanduhren wegretuschiert.
In Athen werden die 1. Olympischen Spiele neuer Zeitrechnung durch König Georg I. eröffnet. Dreihundert Athleten messen sich in neun Disziplinen.
Zunächst war man nicht begeistert, denn das Land hatte kein Geld für den Bau der Hauptkampfstätte, doch dann übernahm der schwerreiche Finanzier Giorgios Averoff die Kosten des Neubaus
des Panathinaikos-Stadions aus eigener Tasche. Das Stadion steht auf den Ruinen seines antiken Vorgängers. König Georg I. eröffnete die Spiele vor 60.000 Zuschauern, es wurde in 9 Disziplinen von
300 Athleten aus 13 Ländern gekämpft.
"Haltet aus, der Führer holt Euch raus," damit hatten die in Stalingrad eingekesselten Soldaten ertragen, daß ihnen der Ausbruch aus dem Kessel verboten worden war.
Und als sie in der Ferne die Gefechtsgeräusche des Entlastungangriffs der Panzergruppe Hoth hörten, vertrauten sie - ein letztes Mal - der Weisheit des "Größten Feldherrn aller Zeiten"
und dem militärischen Genie des völlig überschätzten Generalfeldmarschalls Manstein, der nach dem Krieg von "verlorenen Siegen" schwadronierte. Einen anderen verdienten Truppenführer, General
Walther von Seydlitz-Kurzbach brachte diese Tragödie dazu, mit dem Regime zu brechen.
Vergeblich: "pünktlich zum Heiligen Abend" verstummten, wegen Treibstoffmangel, die Gefechtsgeräusche der Panzergruppe Hoth, die sie hatte retten sollen und ihnen allen wurde klar, daß sie verloren waren. Da wollte ein Pfarrer und Truppenarzt sie mit einer Zeichnung trösten und schuf eine Friedensikone: die Madonna von Stalingrad.
Bildnachweis: Lutherisches Verlagshaus
Susanne Zeller-Hirzel, (* 7. August 1921 in Untersteinbach ), peripheres Mitglied der „Weißen Rose“, und, am Lebensende, Aushängeschild der Rechtspopulisten, verstirbt im Alter von 91 Jahren in Stuttgart im Krankenhaus.
Die Vereinnahmung von Zeller-Hirzel durch die "islamkritischen" Agitatoren, wie Robert Spencer, PI und Michael Stürzenberger als Kronzeugin für den angeblichen essentiell islamischen
Faschismus. Bis man anfing, bei "asyl-" und "Islamkritischen" Demonstrationen und Spaziergängen dann regelmäßig die Wirmer-Flagge mitzuschleppen, war die Vereinnahmung von Zeller-Hirzel das prägnanteste
Beispiel für den Mißbrauch der Traditionen des deutschen Widerstands für die Zwecke der Islamfeinde.
Bildnachweis: europenews.dk Das Bild zeigt Zeller-Hirzel mit dem bekannten "Islamkritiker" Robert Spencer, dem, zusammen mit seiner Mitstreiterin, Pamela Geller, 2013 wegen Hassreden die Einreise nach Großbritannien verwehrt wurde.
Der weltberühmte Chirurg Prof. Ferdinand Sauerbruch, * 3. Juli 1875 in Barmen ; † 2. Juli 1951 in Berlin tritt – auf äusseren Druck - von seinem Posten als Direktor der I. Chirurgischen
Klinik der Berliner, mittlerweile Ost-Berliner, Charité zurück. Seine zunehmende „Gehirnsklerose“ (Jürgen Thorwald) hatte nicht nur zum Verlust seiner Einsichtsfähigkeit, sondern auch zu
gravierenden Operations-“Unfällen“ geführt, die die Patienten zumeist nicht überlebten, was jedoch – zu – lange vertuscht worden war, da er als Aushängeschild für die Wissenschaftsentwicklung der
jungen DDR gebraucht wurde.
Bildnachweis: „Sauerbruch-Visite-1943“, wikimedia commons. Unter dem Kittel ist die Uniform eines Generalarztes der
Wehrmacht sichtbar.
Das Elsass wird von alliierten Truppen zurückerobert. Französische Truppen ziehen in die zerstörte Stadt Straßburg ein. Im anatomischen Institut finden sie die Leichen von 86 Männern und Frauen, alle mit Schusswunden, die Männer waren beschnitten.
Der in Polen geborene Psychiater Charles Mager beschreibt in einem von Le Monde Diplomatique 1993 veröffentlichten Artikel über seinen Eindruck als Erstsemester im sog. „Präparierkurs“, die Leiche, der er zugeteilt war, sei mit „tiefen, blauen Flecken“ übersät gewesen, die meisten Leichen hätten Schusswunden aufgewiesen.
Eine Frau, die aus meiner Sicht zu Unrecht vergessen war, und deren Autobiographie zur Zeit bei Amazon verramscht wird: die
Deutsch-Jüdische Fotografin Eva Hsiao, die am 29. November 2001 im Alter von 90 Jahren starb. Allerdings wurden mittlerweile ihre zwischen 1949
und 1959 entstandenen Werke veröffentlicht.
Um 5:00 morgens wird die Waffenstillstandsvereinbarung unterzeichnet.
Um 10:58 Uhr, zwei Minuten vor Inkrafttreten des Waffenstillstandes an der Westfront, stirbt der kanadische Gefreite George Price aus Toronto, als letzter Gefallener dieses Krieges an der Westfront, durch die Kugel eines deutschen Heckenschützen. Zwischen der Unterzeichnung um 5:00 und dem Inkrafttreten um 11:00 sterben jede Stunde an der Westfront noch ca. 500 Soldaten.
Bildnachweis: thestar.com
Der Kavallerieoffizier Witold Pilecki, *13. Mai 1901, wird in Warschau wegen angeblicher Spionage für den Westen hingerichtet. Pilecki war der einzige bekannte Mensch, der sich freiwillig in das Vernichtungslager Auschwitz einschleusen ließ, um für den polnischen Widerstand die Verhältnisse dort zu erkunden und über den polnischen Widerstand an die Alliierten weiterzumelden.
Leider reagierten die Allierten nicht auf seine Meldungen. Wichtig sind die polnischen Widerstandshelden auch deswegen, weil - zur eigenen Entlastung, den Polen oft vorgeworfen wurde,
besonders antisemitisch zu sein. Tatsache ist, daß die von Deutschland und der Sowjetunion unterworfenen Polen die einzigen waren, denen für die Unterstützung von Juden die Todesstrafe drohte.
(Groß-)Deutschen - im Gegensatz zu einem verbreiteteten, gut gepflegten Irrglauben - übrigens nicht.
Wunsch nach einem ehrenvollen Waffenstillstand. Beim Ort La Pierre d'Haudroy, in der Nähe des Dorfes La Flamengrie, 15 km von der Grenze zu Belgien entfernt, überquert um 20:20 Uhr
spätabends eine vom Politiker Matthias Erzberger geleitete deutsche Delegation die Frontlinie und begibt sich mit weißen Flaggen auf das Gebiet der französischen Truppen, um um einen ehrenvollen
Waffenstillstand nachzusuchen, was sich letztendlich als nicht erreichbar erwies. Die Militärs, allen voran Hindenburg und Ludendorff, hatten dieses Ergebnis kommen sehen und wohlweislich
Zivilisten mit den Verhandlungen beauftragt, was es später ungemein erleichterte, an der Dolchstoßlegende zu stricken: den Soldaten, „im Felde unbesiegt“, sei von den Zivilisten in der „Heimat“
der Dolch des Verrats in den Rücken gestoßen worden, was am 17. Dezember 1918 zum ersten Mal in der Neuen Zürcher Zeitung erwähnt wird. Der britische General, dem dieses Zitat zugeschrieben wird,
hat später dementiert.
Bildnachweis: verschiedene Internetquellen.
Hannah (Anikó) Szénes gehört, wie Noor Inayat Khan zu den vielen Frauen und Männern, die sich, unter Einsatz ihres eigenen Lebens, der von Churchill gegründeten Spezialagenten-Truppe SOE angeschlossen hatten. Nicht nur viele Agenten, sondern auch viele Agentinnen verloren ihr Leben, als sie den Nazis in die Hände fielen. Szénes, auf eigenen Wunsch mit dem Fallschirm in Ungarn abgesprungen, um Juden zu retten, fällt den Deutschen in die Hände, wird schwer gefoltert und am 7. November 1944 erschossen. Heute gilt sie als israelische Nationalheldin.
Kindheit und Jugend in Budapest
Szénes wird am 17. Juli 1921 in eine nicht religiöse, assimilierte jüdische Familie geboren. Ihr Vater ist der Schriftsteller Béla Szénes, der stirbt, als sie sechs Jahre alt ist. Sie besucht eine protestantische Privatschule, die auch Juden und Katholiken akzeptiert: für doppeltes Schulgeld.
Trotz guter Schulleistungen wird sie nicht zum Studium zugelassen - seit 1920 existiert im Land ein Numerus clausus, der die Zahl der Juden auf den ungarischen Universitäten auf 5% begrenzt. Der täglich erfahrene Antisemitismus bringt sie dazu, sich konsequent mit Judentum und Zionismus zu identifizieren. Mit ihrem Bruder engagiert sie sich in einer zionistischen Jugendorganisation, Maccabea.
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Zum Gedenken an einen großen, mutigen Schauspieler, der sich abhebt von denen, die, um der Karriere willen, ihre jüdischen Ehepartner*innen im Stich liessen, sie des minimalen Schutzes einer "privilegierten Mischehe" beraubten, und so der Verfolgung überantworteten.
Der Film- und Theaterstar Joachim Gottschalk *10. April 1904, sein jüdische Frau Meta Wolff und sein Sohn Michael sterben durch Selbstmord. Sie bringen sich durch ausströmendes Gas
um.
Bildnachweis: verschiedene Internetquellen
Am 5. November 1605 scheiterte die „Schießpulver-Verschwörung“, der „Gunpowder-Plot“, mit dem englische Katholiken versuchten, nicht nur König James I., sondern das gesamte Parlament, die
anwesenden Adligen und die Geistlichkeit in die Luft zu sprengen.
Der Filmregisseur Theo van Gogh, ein Großneffe des Malers Vincent van Gogh, wird auf offener Straße von einem marokkanischstämmigen Jugendlichen erstochen.
1995 steht van Gogh wegen seiner antisemitischen Äusserungen im Mittelpunkt einer Kontroverse.
„Es ist kein Zweifel mehr möglich.Theo van Gogh ist ein Antisemit, und nicht nur einfach so, sondern er ist ein Antisemit der ordinärsten Sorte. Er setzt in seinem pubertären Schreibstil
immer wieder alle Klischees über Juden in immer wieder anderen Worten ein ... er ist und bleibt ein Antisemit reinsten Wassers. Wenn Theo van Gogh kein Antisemit ist, gibt es keinen
Antisemitismus mehr und wir können das Wort aus unserem Wörterbuch streichen."
2016 wird das gesamteuropäische Gedenkjahr des Heiligen Martin gefeiert, denn er wird, auch, wenn er nicht zu den den sechs anrufbaren Schutzheiligen gehört, als gesamteuropäischer
Heiliger verehrt.
2013 kam ein Mitglied der LINKEN auf den Einfall, die beliebten, traditionellen St. Martins-Umzüge abschaffen zu wollen und verschanzte sich dabei feige hinter "den Muslimen". Die
Islamhasser nahmen den Ball höchst dankbar auf und es half überhaupt nichts, daß die Beliebtheit dieser Umzüge, auch bei muslimischen Kindern, betont und der Unfug abgeschmettert wurde. Der
Schaden war gesetzt und der Ball von den "Islamkritikern" dankbar aufgenommen. Jetzt wird das trübe Gebräu wieder aufgewärmt und sofort auch wieder "islamkritisch" kommentiert. Angeblich ist
jetzt der Leiter eines Kinder-gartens der Übeltäter.
Über der Mitjuschika-Bucht auf dem im Nordpolarmeer, westlich der kontinentalen Grenze zwischen Europa und Asien gelegenen Archipel Nowaja Semlja detoniert am 30. Oktober 1961, 11:32 Moskauer Zeit, der größte, je gebaute Nuklearsprengkörper, der Dicke Iwan oder Bombenkaiser, Tsar Bomba, mit einer Sprengkraft vom 6.600 – fachen der Hiroshima-Bombe.
Gezündet wurden „nur“ die ersten drei Stufen mit einer Gesamtsprengkraft von 58 Megatonnen.
Nicht nur in der Ukraine gibt es heute Gedenkstätten über den Massengräbern des stalinistischen Terrors wie Bykivnyia:
Am 29. Oktober 2004 errichtet die Jüdische Gemeinde von Belarus für die Toten im Wald von Kuropaty ein Denkmal, auf dem steht:
„Für unsere Glaubensbrüder, Juden, Christen und Muslime, den Opfern des Stalinismus, von den Juden Weissrusslands.“.
Bildnachweis: http://euroradio.fm/en/report/victims-totalitarianism-commemorated-kurapaty-photo-49310
Bildnachweis: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Der Ungarnaufstand beginnt mit einer friedlichen Großdemonstration für demokratische Rechte und gegen die sowjetische Besatzung: zunächst demonstrieren die Studenten der Budapester
Universität, ihnen schließen sich breite Bevölkerungsschichten an.
Abends lässt die Regierung in die Menge schießen. Daraufhin greifen die Aufständischen zu den Waffen. Dieser Aufstand hat eine Vorgeschichte und ist nur in Verbindung mit parallelen
Ereignissen im gesamten „Ostblock“ zu sehen.
Nach dem Krieg
In der Moskauer Friedenskonferenz hatten sich Stalin und Churchill darauf geeinigt, Ungarn keinem Machtbereich zuzuschlagen. Die Einflußverteilung wurde – zunächst mittels „Schmierzettel“, auf dem Churchill seine Vorschläge skizzierte und Stalin diese durch Handzeichen absegnete – für Ungarn mit 50-50 geregelt.
Es entstand eine breite demokratische Volksbewegung, an der auch die Kommunisten beteiligt waren. Scheibchenweise – daher der Ausdruck „Salamitaktik“, szalámitaktika, zunächst kritisch gemeint, dann von KP-Chef Rakósi übernommen – weitete die KP ihren Einfluss aus.
Die Kleinlandwirte-Partei, genauer: Unabhängige Partei der Kleinlandwirte, der
Landarbeiter und des Bürgertums, die 1945 noch 57% der Stimmen geholt hatte, war bereits 1949 aufgelöst worden.
Im Juni 1948 vereinigen sich KP und Sozialdemokraten zur „Partei der ungarischen Werktätigen“.
Bildnachweis:
http://stolpersteine.rotenburg.hassia-judaica.de/margarethe_falkenstein.html
Das Vernichtungslager Sobibór, an der Bahnlinie Chelm/Włodawa in Polen geht im Mai 1942 in Betrieb. Es ist Teil der „Aktion Reinhardt“, des Plans zur systematischen Vernichtung aller Juden im sog. „Generalgouvernement“.
Es werden dort jedoch auch Juden aus den Niederlanden, aus der Slowakei, aus Deutschland und Frankreich, sowie sowjetische jüdische Kriegsgefangene ermordet. „Arbeitsjuden“, von der SS
zur Mitwirkung gezwungen, werden regelmäßig ausgetauscht, um Mitwisser zu beseitigen. Als zunehmend weniger Transporte ankommen, deuten die Häftlinge das als Gefahr der Liquidierung des Lagers,
zumal sich auch unter ihnen herumgesprochen hat, daß – spätestens seit Stalingrad – das Kriegsglück die Deutschen verlassen hat.
Bildnachweis: http://www.stlucianewsonline.com
Der Genueser Seefahrer Christoph Columbus geht auf einer zu den Bahamas gehörigen Insel an Land. Obwohl die Wikinger unter Leif Erikson Amerika schon 500 Jahre früher entdeckten, gilt
erst die Entdeckung durch Columbus als definitive Entdeckung der Neuen Welt. Am 12. Oktober 1492 betritt er den Boden der Bahamas-Insel Guanahani, die später in San Salvador umbenannt
wird.
Er wird beauftragt und ausgerüstet durch die gegen Mauren und Juden gleichermaßen siegreichen katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon: die Vertreibung der Juden und Maurenhat zwar zu einem wirtschaftlichen Niedergang des Landes eingeleitet, doch die persönlichen Kassen der Monarchen sind gut gefüllt und so können sie sich dem Plan widmen, den Columbus ihnen schon 1485 das erste Mal vorgelegt hatte, damals jedoch zurückgewiesen worden war. 1491, unmittelbar vor Abschluss der Reconquista spricht Columbus erneut vor – dieses Mal erfolgreich.
Nicole Mangin, die einzige Frau, die während des 1. Weltkriegs als Sanitätsoffizier in den französischen Streitkräften diente, wird in eine wohlhabende Pariser Familie hineingeboren.
Sie ist eine der ersten Medizinstudentinnen Frankreichs. 1899 heiratet sie und nennt sich fortan Girard-Mangin. Ihr Studium wird kurze Zeit durch die Geburt ihres Sohnes unterbrochen. 1903 wird sie wieder geschieden.
1906 promoviert sie – ebenfalls als eine der ersten Frauen – und das mit Auszeichnung mit dem Thema „poisons cancéreux“, krebserregende Gifte.
Dr. med. Ernesto Guevara de la Serna, „Che“ wird im Hochland von Bolivien ermordet, wie eine Trophäe präsentiert und schlußendlich – entgegen der Absicht seiner Mörder – unsterblich. Ein 1960 von dem Fotografen Alberto Korda fotografiertes Porträtbild wird zur Popikone, genauso, wie seine Losung, dass es die Pflicht des Revolutionärs sei, die Revolution zu machen, zur Handlungsmaxime vieler Linker in der Zeit von „68“ wird. Verfolgung und Mord wurden von einem deutschen "Oberstleutnant ehrenhalber" des bolivianischen Geheimdienstes mitorganisiert, der sich später damit brüstete: Klaus Barbie, dem "Schlächter von Lyon". Die Ikone sollte jedoch mittlerweile auf den Müllhaufen der Geschichte. Die Ikone...
„Heimkehr der 10.000“. Am 12. September 1955 fuhr Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau, um mit der sowjetischen Führung um Nikita Chruschtschow und Nikolai Bulganin über die
Entlassung der noch in der Sowjetunion verbliebenen deutschen Kriegsgefangenen zu verhandeln – die Stalin von den Westalliierten halbherzig als Arbeitskräfte zugestanden worden waren, um das
zerstörte Land wieder mit aufzubauen. Am 7. Oktober 1955 kehrten die ersten nach Hause zurück.
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Am 2. Oktober 1904 erlässt General Lothar von Trotha den Befehl zur Vernichtung der Völker der Herero und Nama in der Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika, heute Namibia und leitete damit den Völkermord an den Herero und Nama ein. Diejenigen, die in die Omaheke-Wüste flüchten, werden durch Abriegelung dort festgehalten; es verdurstet nicht nur das mitgeführte Vieh, sondern auch die Menschen.
Durch diesen – von der Generalversammlung der Vereinten Nationen anerkannten – Völkermord werden über 80% der Herero und Nama getötet. Von Trotha erlässt folgenden, später als Vernichtungs- oder Genozidbefehl bekannt gewordenen Befehl, der mit einer Nachricht an die Herero beginnt:
Kaiser Karl I. (17.08.1887 – 1.04. 1922) von Österreich wird von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
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Karl, Großneffe von Kaiser Franz-Joseph I, war Thronfolger geworden, da der Sohn von Franz-Joseph und Kaiserin Elisabeth, Rudolf, sich erschossen hatte, und sein darauf zum Thronfolger
proklamierter Onkel, Erzherzog Franz-Ferdinand, der am 28.6. 1914 mit seiner Ehefrau, die nicht „standesgemäße“ böhmische Gräfin Sophia Chotek, einem Attentat zum Opfer fiel, wegen seiner
unstandesgemäßen Verbindung für die gemeinsamen Kinder formell auf deren Thronfolgerechte verzichten musste.
Am 21. November 1916 folgt er Franz-Josef auf den Thron.
Während er für seine Bewunderer, die seit 1954 an seiner Heiligsprechung arbeiten, ein "Friedenskaiser" und heiligmäßiger Mensch ist, ist er für seine Kritiker der "Giftgas-Karli", denn
er genehmigte u.a. in der 12. Isonzoschlacht, der "Schlacht von Karfreit", einen Giftgaseinsatz, der mindestens 13.000, nach anderen Quellen bis zu 40.000 Italiener das Leben
kostete.
2004 wurde er von Papst Johannes Paul II heiliggesprochen. Haben die Monarchisten wieder Auftrieb in Österreich?
Einige Unverbesserliche scheinen Russland aus alter Verbundenheit oder neuer Naivität immer noch als Gegenmodell zum bösen Kapitalismus zu halten. Dabei setzt nicht nur Putin deutliche,
unmissverständliche Zeichen, daß er ideologisch hinter "1917" zurück will. Der von vielen Linken noch hochgehaltene Gegensatz von "Roten" und "Weissen" ist nicht nur aufgehoben, "die Weissen
haben gewonnen".
Da die Wendung zurück auch äusserer Zeichen bedarf, fand, Im 1591 gegründeten Moskauer Donskoi-Kloster, in Gegen- wart von Wladimir Putin, unter Leitung des Patriarchen
Alexij II, am 3. Oktober 2005 der Umbettungsgottesdienst für General Anton Iwanowitsch Denikin und den nationalistischen Philosophen Iwan Alexandrowitsch Iljin statt.
Der 11. September 2001 wird häufig als Tag beworben, an dem sich "alles änderte". Das ist eine sehr eurozentrische - hier schließe ich die USA und Russland ausdrücklich ein! - Perspektive, denn zu diesem Datum, bloß in einem jeweils anderen Jahr hat sich für Menschen in anderen Ländern "alles geändert" ... Davon habe ich mal einiges zusammengestellt. Um nicht mißverstanden zu werden: ich will diesen terroristischen Anschlag nicht klein reden. Es wurden die Leben von 3.000 Menschen ausgelöscht - dessen muß man gedenken, ohne Frage. Doch die Opfer haben es nicht verdient, daß dieser Tag für andere, vollkommen unpassende Zwecke mißbraucht wird: sei es mit dem Kuscheln mit Diktatoren für das angeblich gemeinsame Ziel des "Kampfes gegen den Terror", sei es für antiamerikanische, antisemitische oder islamophobe Verschwörungstheorien.
Mit einem Bus mit 110 geistig Behinderten und psychisch Kranken kommt der 1877 geborene Arbeiter Otto K. In der Euthanasieanstalt Pirna/Sonnenstein an.
Otto K.,seit 1903 verheiratet und Vater von neun Kindern, erlitt 1924 einen Arbeitsunfall. Zeitnah litt er unter depressiven Episoden, die zunehmend häufiger auftraten und schließlich zur Arbeitsunfähigkeit führten. Wie es weiter ging, berichtet der Historiker Julius Scharnetzky, der für die zehnte Sonnenstein-Broschüre das Schicksal von K erforscht hat:
Leutnant Günter Freiherr von Forstner, eines der besonderen Sinnbilder des „unnachahmlichen preussisch-deutschen Leutnants“, der in der „Zabern-Affäre“ zweifelhaften Ruhm erlangte,
fiel heute vor 100 Jahren in Russland.
Was er in Zabern (frz. Saverne) im Elsass so veranstaltete, brachte ihm Lob und Unterstützung, aber auch Spott ein.
Die Zabern-Affäre:
„Diesen schneidigen deutschen Leutnant macht uns keiner nach …“, lässt Heinrich Mann seinen „Untertan“ Diederich Hessling mit einem Bismarck zugesprochenen Zitat denken. So ein Exemplar ist der 19-jährige Leutnant Günter Freiherr von Forstner, stationiert in Zabern (frz: Sauverne) im Elsass, der es sich nicht nehmen lässt, bei einer Rekruteneinweisung seine Soldaten über den Umgang mit den elsässischen Zivilisten zu belehren: