Da der der Konflikt in der Straße von Hormuz anscheinend in eine Eskalationsspirale übergeht, werde ich meine bereits einmal in der Freitag-Community erschienene Iran-Serie hier reposten und weiterschreiben. Vorweg: ich bin beiden Konfliktparteien gegenüber äquidistant. Denn Narrative, nachdem es immer "der Iran war", teile ich jedoch nicht.
Damit hatte ich 2015 schon mal angefangen.
Ich habe nämlich eine seit 60 Jahren andauernde Beziehung zum Iran - später auch zu vielen Iraner*Innen.
Als Sechsjährige hatte ich mich in den Schah verguckt und wollte Kaiserin von Persien werden. Mit meiner emotionalen Beziehung stand ich allerdings im Nachkriegsdeutschland nicht alleine. Der
zweite Pahlevi-Schah war für viele in der Tat der letzte deutsche Kaiser. Dieses Buch gibt darüber Auskunft, und man findet darin Geschichten, wie das "Blutbild mit Sahne": irgendjemand hatte mit
eigenem Blut, vermischt mit Sahne ein Portrait gemalt. ja, der Schah und der Iran waren schon damals Projektionsfläche.
Am 25. März wurden auf dem Freiheitsplatz in Tallin, wie jedes Jahr, zwanzigtausene Kerzen angezündet, eine für jeden Mann, jede Frau, jedes Kind, das 1949 von den Sowjets nach Sibirien deportiert worden war. Fast 3% der Bevölkerung Estlands wurden innerhalb weniger Tage ergriffen und in entfernte Gebiete Sibiriens verschleppt.
"Haltet aus, der Führer holt Euch raus," damit hatten die in Stalingrad eingekesselten Soldaten ertragen, daß ihnen der Ausbruch aus dem Kessel verboten worden war.
Und als sie in der Ferne die Gefechtsgeräusche des Entlastungangriffs der Panzergruppe Hoth hörten, vertrauten sie - ein letztes Mal - der Weisheit des "Größten Feldherrn aller Zeiten"
und dem militärischen Genie des völlig überschätzten Generalfeldmarschalls Manstein, der nach dem Krieg von "verlorenen Siegen" schwadronierte. Einen anderen verdienten Truppenführer, General
Walther von Seydlitz-Kurzbach brachte diese Tragödie dazu, mit dem Regime zu brechen.
Vergeblich: "pünktlich zum Heiligen Abend" verstummten, wegen Treibstoffmangel, die Gefechtsgeräusche der Panzergruppe Hoth, die sie hatte retten sollen und ihnen allen wurde klar, daß sie verloren waren. Da wollte ein Pfarrer und Truppenarzt sie mit einer Zeichnung trösten und schuf eine Friedensikone: die Madonna von Stalingrad.
Bildnachweis: Lutherisches Verlagshaus
Jetzt hängt die Europäische Idee am Kampfeinsatz der Bundeswehr - soweit Heiner Bremer, und ich fürchte, er hat recht. Der Westen ist in die Falle gelaufen. Wie Bremer sagte. wenn Deutschland Frankreich jetzt hängen lässt, ist Europa tot. Ich fürchte, das ist so. Putin hat angefangen, irgendwohin - aber NICHT gegen den IS. Und nach dem Terror in Paris läuft Präsident Hollande hinterher - und hinter ihm jetzt unsere Kanzlerin. Wie war das mit den Schlafwandlern und dem Ersten Weltkrieg? Da bin ich doch ganz bei der LINKEN, wenn auch aus völlig anderen Gründen.
Bildnachweis: Süddeutsche Zeitung
Noor wird zur Agentin ausgebildet, springt mit dem Fallschirm über dem besetzten Frankreich ab, wird verraten, in Dachau
ermordet und nach dem Krieg mit den höchsten englischen und französischen Kriegsauszeichnungen geehrt. Ihr Wunsch, dass es in diesem Krieg hochdekorierte indische Soldaten geben möge, hat sich
erfüllt - sie war nicht die Einzige. Ihr Wunsch, dass dies zur Verständigung zwischen Briten und Indern führen möge, nicht. Dies bezeugt die bisherige Geschichte des indischen Subkontinents bis
heute. Darüberhinaus lässt sie alle pseudomuslimischen Sprengstoffwestenträger wie Karikaturen aussehen. Sie ist Hannah Szénes, die eine Woche vor ihr starb näher als
denen. Hier ist der erste Teil.
Um 5:00 morgens wird die Waffenstillstandsvereinbarung unterzeichnet.
Um 10:58 Uhr, zwei Minuten vor Inkrafttreten des Waffenstillstandes an der Westfront, stirbt der kanadische Gefreite George Price aus Toronto, als letzter Gefallener dieses Krieges an der Westfront, durch die Kugel eines deutschen Heckenschützen. Zwischen der Unterzeichnung um 5:00 und dem Inkrafttreten um 11:00 sterben jede Stunde an der Westfront noch ca. 500 Soldaten.
Bildnachweis: thestar.com
Hannah (Anikó) Szénes gehört, wie Noor Inayat Khan zu den vielen Frauen und Männern, die sich, unter Einsatz ihres eigenen Lebens, der von Churchill gegründeten Spezialagenten-Truppe SOE angeschlossen hatten. Nicht nur viele Agenten, sondern auch viele Agentinnen verloren ihr Leben, als sie den Nazis in die Hände fielen. Szénes, auf eigenen Wunsch mit dem Fallschirm in Ungarn abgesprungen, um Juden zu retten, fällt den Deutschen in die Hände, wird schwer gefoltert und am 7. November 1944 erschossen. Heute gilt sie als israelische Nationalheldin.
Kindheit und Jugend in Budapest
Szénes wird am 17. Juli 1921 in eine nicht religiöse, assimilierte jüdische Familie geboren. Ihr Vater ist der Schriftsteller Béla Szénes, der stirbt, als sie sechs Jahre alt ist. Sie besucht eine protestantische Privatschule, die auch Juden und Katholiken akzeptiert: für doppeltes Schulgeld.
Trotz guter Schulleistungen wird sie nicht zum Studium zugelassen - seit 1920 existiert im Land ein Numerus clausus, der die Zahl der Juden auf den ungarischen Universitäten auf 5% begrenzt. Der täglich erfahrene Antisemitismus bringt sie dazu, sich konsequent mit Judentum und Zionismus zu identifizieren. Mit ihrem Bruder engagiert sie sich in einer zionistischen Jugendorganisation, Maccabea.
Bildnachweis: Wikipedia.cz
Bildnachweis: wikimedia commons, aufgenommen von 2010 von Gerald Praschl: der Zaun des mittlerweile auf die aktuellen Bedürfnisse putinistischer Geschichtsklitterung zugerichteten ehemaligen GULAG-Museums "Perm-36".
Gestern wurde in Russland der Gedenktag für die Opfer der stalinistischen Repressionen begangen; man weiss nicht, wie lange das so sein wird. Paul Goble erinnert mit seinem Artikel
an die nach dem Zweiten Weltkrieg kollektiv, nach Artikel 58 des
Strafgesetzbuchs der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, bestraften und deportierten Völker und zieht eine Linie bis auf die heutige Krim.
„Heimkehr der 10.000“. Am 12. September 1955 fuhr Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau, um mit der sowjetischen Führung um Nikita Chruschtschow und Nikolai Bulganin über die
Entlassung der noch in der Sowjetunion verbliebenen deutschen Kriegsgefangenen zu verhandeln – die Stalin von den Westalliierten halbherzig als Arbeitskräfte zugestanden worden waren, um das
zerstörte Land wieder mit aufzubauen. Am 7. Oktober 1955 kehrten die ersten nach Hause zurück.
Immer wenn man denkt, schlimmer kann es nicht mehr kommen, kommt aus Russland wieder was Neues. Die Wettervorhersage wird zum Frontbericht, denn es werden auch Prognosen abgegeben, wie
das Wetter sich denn zum Bombardieren eignet. Nein, die Flugzeuge starten nicht etwa von Russland aus, sondern von einer Basis nahe Latakia, aber das Volk will ja mitsiegen. Dieser Sender ist
aber keineswegs die Ausnahme...
Zwischendurch muss ich von einem Termin berichten, der mir – und nicht nur mir - unter die Haut gegangen ist: wir hatten ein Treffen mit dem stellvertretenden Kommandeur der 79. ukrainischen Luftmobilen Brigade, Oberst I.I. Sawka (43). Wir alle waren von dem Treffen tief bewegt, ich selber war den Tränen nahe und ich schäme mich nicht, das zuzugeben. Was es war, das mich so außer Fassung gebracht hat, werde ich später noch ausführlicher erklären, doch kurz: der absolut dreckige Krieg jenseits aller Regeln und das, was er nicht nur mit den Ukrainern gemacht hat und noch macht.
Über der Mitjuschika-Bucht auf dem im Nordpolarmeer, westlich der kontinentalen Grenze zwischen Europa und Asien gelegenen Archipel Nowaja Semlja detoniert am 30. Oktober 1961, 11:32
Moskauer Zeit, der größte, je gebaute Nuklearsprengkörper, der Dicke Iwan oder Bombenkaiser, Tsar Bomba, mit einer Sprengkraft vom 6.600 – fachen der Hiroshima-Bombe. Gezündet wurden „nur“ die
ersten drei Stufen mit einer Gesamtsprengkraft von 58 Megatonnen. Angelegt war die Bombe für die stufenweise Zündung von insgesamt 100 Megatonnen.
Diese Geschichte habe ich schon mehrfach veröffentlicht und jetzt noch mal nach aktuellen Quellen überarbeitet. Es ist die Geschichte eines meiner größten persönlichen Vorbilder, Prinzessin Noor un-Nisa Inayat Khan, die als britische Geheimagentin "Nora Baker" in Dachau ermordet wurde. Die Geschichte hat was: die Urenkelin eines Mahradjas und Tochter eines Sufi-Meisters geht zum Geheimdienst und springt mit dem Fallschirm über dem besetzten Frankreich ab ...
Am 14. September jährt sich ihr wahrscheinlicher Todestag zum 71. Mal.
Seit 5:45 wird zurückgeschossen“...Sender Gleiwitz... Westerplatte...Deutsche Soldaten, die gegen einen Schlagbaum drücken – wer kennt diese Bilder nicht?Doch damit fing der Krieg nicht an, sondern bereits um 4:30 mit dem Fliegerangriff auf das Städtchen Wielún, 20 km östlich der damaligen deutschen Grenze, mit wesentlicher sowjetischer Hilfe.
Anlässlich der Hinrichtung des Minenarbeiters Paul Busière, am 23. August 1915, wegen des Besitzes von Brieftauben, veröffentlicht die deutsche Besatzungsmacht in Frankreich folgenden Anschlag: