Am 1. September 1939...

Seit 5:45 wird zurückgeschossen“...Sender Gleiwitz... Westerplatte...Deutsche Soldaten, die gegen einen Schlagbaum drücken – wer kennt diese Bilder nicht?Doch damit fing der Krieg nicht an, sondern bereits um 4:30 mit dem Fliegerangriff auf das Städtchen Wielún, 20 km östlich der damaligen deutschen Grenze, mit wesentlicher sowjetischer Hilfe.

 

 

Wielún hatte keinerlei militärische Relevanz und war auch auf einen solchen Angriff nicht vorbereitet.

 

Der Angriff sollte einen neuen Flugzeugtyp sowie eine neue Taktik erproben: auf Spreng- sollten Brandbomben folgen, also genau jene Taktik, die später, vom britischen Bomber Command weiterentwickelt, deutsche Städte in Schutt und Asche legte.

 

Führer des Einsatzes war der „Fliegerführer zur besonderen Verfügung“ Wolfram von Richthofen, über den auch schon anlässlich des Angriffs auf Guernica verfügt worden war: da war er es, der die deutschen Terrorflieger der Legion Condor kommandierte, der Guernica zerstörte. Der Befehl zur Zerstörung von Wielún erfolgte vor der offiziellen deutschen Kriegserklärung an Polen. Wikipedia zitiert, was Richthofen in seinem Kriegstagebuch vermerkt hatte:

 

"Richthofen notierte seine Bewertung des Angriffs in seinem Kriegstagebuch: Die 250 warfen eine Anzahl Häuser um und zerstörten die Wasserleitung."Die Brandbomben hatten nun Zeit, sich zu entfalten und zu wirken. Die Bauart der Häuser: Ziegeldächer, Holzgalerie und Holzfachwerkhäuser, führte zur völligen Vernichtung. (..) Bombenlöcher auf Straßen noch zu sehen, einfach toll.“‘

 

Diese Zusammenhänge sollte man denjenigen ins Stammbuch schreiben, die meinen, deutsche Opfer beklagen zu müssen, ohne der polnischen, britischen, niederländischen etc. Opfer zu gedenken.Diesem Kausalzusammenhang stellt sich ein Ausstellungsraum des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden: eine Installation, die Steine aus Rotterdam und Wilún Steinen aus Dresden gegenüberstellt; die deutschen Bombenangriffe waren die Vorgeschichte zu den Angriffen auf Deutschland und das britische Bomber Command stützte sich auf deutsche Erkenntnisse.

 

Infolge des Hitler-Stalin-Paktes wurden die deutschen Bomber von Minsk aus durch eine sowjetische Flugleitstelle auf ihre polnischen Ziele geleitet.

 

Übrigens hieß eins der Bombergeschwader „Immelmann“, der Name wird heute vom Taktischen Aufklärungsgeschwader 51, „Immelmann“ der Bundesluftwaffe in Jagel weitergeführt. Ob der Traditionsverband sich seiner Geschichte bzw. der seines Namens stellt, ist nicht bekannt.

 

Bildnachweis: Militärhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden,

Mit Material von: http://www.das-polen-magazin.de/polen-wielun-vergessene-kriegsbeginn/